100 Jahre Beckmann Verlag

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1914, direkt nach seinem 20-jährigen Geburtstag ließ sich der Verlagsgründer Eduard F. Beckmann volljährig erklären, um seine Verlagsvertretung zu eröffnen - was für ein Unternehmertyp!

Wie er dann den ersten Weltkrieg überstand, bleibt weitgehend im Dunkeln. Entbehrungsreich waren die einen Zeiten, erfolgreich die anderen. 1951 trat mit Peter Frank Beckmann sein 19-jähriger Sohn in den Verlag ein, ein langsamer Generationenwechsel begann, ab 1992 ähnlich mit Jan-Klaus Beckmann, dem heutigen Chef.

 

Aus meiner Sicht reicht das als Text über die letzten 100 Jahre.

 

Ich bin kein Freund alter Geschichten. Zumal: man bekommt ja nichts für diese 100 Jahre, weder neue Kunden, noch werden Preiserhöhungen deshalb akzeptiert. Nur das Vertrauen in unsere Langfristigkeit steigt, aber das war's dann auch. Für Interessierte hier noch einige "Episoden", mein Herz hängt aber eher am "Blick voraus". Denn wir und Sie müssen täglich neu mit unsere Leistung überzeugen.

Episoden

Weltkrieg: 1942 wird das Büro mit der "feinen Adresse" Georgstraße in Hannover ausgebombt. Im Wohnhaus Lehrte-Allerbeck war genügend Platz für die immer spärlicher werdenden Aktivitäten. Irgendwann musste sogar der "Hanomag Sturm" eingetauscht werden, denn die 15 l Benzinzuteilung waren in dem Wagen schnell verbraucht.

Wiederaufbau: Werbung war in den Nachkriegsjahren kein Geschäftsmodell. Mit dem Versandhandel "Hannoversche Wurstwaren" hielt sich der Rest der Firma über Wasser. Zeitweise wurden sogar Materialien zum Schwarzbrennen vertrieben - man musste halt sehen, wo man blieb.Die Papierzuteilungen bestimmten 1948 den Erscheinungsort der Zeitschrift "Drescher und Pflüger". Während es in Lehrte, der britischen Zone, noch kein Papier für solche Zwecke gab, konnte bei einem Partner in der amerikanischen Zone die Zeitschrift wieder erscheinen.

Kommen und gehen: Es folgen einige Titel, die zu ihrer Zeit einen wirklich guten Klang hatten. Die "Allgemeine Schneiderzeitung" als eine der beiden führenden Zeitschriften für Schneider, ähnlich die "Allgemeine Schmiedezeitschrift"; die "Zucker- und Süßwarenwirtschaft" für alle Produzenten von Süß- und Knabberwaren, auch die "Landtechnik" wurde 20 Jahre bei uns verlegt. Alles Titel für einst wichtige und florierende Branchen. Auch wenn Verlage leicht statisch anmuten: Bei den Themen ist immer ein Kommen und Gehen. Selbst wenig erfolgreiche Projekte, wie die "Chocolate, Confectionery and Bakery", oder der Versuch, mit "hightech für Ärzte" in einem ganz anderen Segment Fuß zu fassen, gehören zur Verlagsgeschichte.

Dauerbrenner: Eine echte Erfolgsgeschichte für den Verlag ist die Zeitschrift "LOHNUNTERNEHMEN". Mein Großvater hat sie 1945 mit einem Partner als "Dreschen und Pflügen" gegründet. Sie ist unser Flaggschiff, flankiert durch die Zeitschrift

KommunalTechnik (seit 15 Jahren im Verlag und mit über 12.000 Lesern Marktführer in ihrem Segment) und

DpS (Fachzeitschrift für Schädlingsbekämpfer, seit 30 Jahren im Verlag und für die nicht-agrarische Schädlingsbekämpfung zuständig).

Langjährige Partnerschaften sind unser Markenzeichen. Ob mit Druckerei, Grafiker oder Autoren - mehr als 10 Jahre Zusammenarbeit sind die Regel. Besonders wichtig sind uns auch die Berufsverbände.  Zusammen mit dem Bundesverband Lohnunternehmen (BLU) hat schon mein Vater viele Aktionen für Mitglieder und Branche angeschoben. Weit über den Status einer "offiziellen Organschaft" hinaus arbeiten wir seitdem intensiv und vertrauensvoll zusammen, sei es nun über das BLU-Jahrbuch oder Projekten rund um die DeLuTa.Gleiches gilt für den "Deutschen Schädlingsbekämpfer Verband", ähnliches für GALK (Garten-Amtsleiter-Konferenz) und weitere Verbände. Gemeinsam die Branche voranbringen, ist unser gemeinsames Ziel und möglich dank der guten Symbiose.

Blick voraus

Betrachten wir die 100 Jahre stabiles Rückgrat für das, was kommt. Und der Blick nach vorne ist spannend!

Ein neues Büro suchen wir schon seit gut zwei Jahren. Das aktuelle Büro liegt idyllisch, ist aber zu klein und nicht erweiterungsfähig. Nun haben wir - pünktlich zum Jubiläumsjahr - endlich etwas gefunden, das uns Platz und Perspektive bietet. Dies wäre der dritte Umzug des Verlages in 100 Jahren, und wir drücken die Daumen, dass das klappt. Was Sie davon haben? Ein motiviertes Team, denn ein kreatives Team benötigt nicht nur guten Kaffee, sondern auch ?Raum zur Entfaltung? und zum konzentrierten Arbeiten. Und wenn Sie uns mal besuchen können, so sind Sie auch jetzt schon herzlich willkommen, dann aber haben wir auch wirklich Platz für Besuch.

Strategisch werden wir uns stärker fokussieren. Wir haben langfristige Ziele, die wir in konkrete Projekte umsetzen. Auch 2014 sind einige spannende Projekte intern und für Sie als Kunde in der Pipeline, lassen Sie sich überraschen!

Basis für all diese Sachthemen sind die MitarbeiterInnen. Ihre "Erfüllung" bei der Arbeit ist genauso ein strategisches Ziel wie "weiter entwickeln" der Mitarbeiter und der Organisation. Das alles mit Leben zu füllen, wird viel Engagement und Selbstdisziplin erfordern, zumal parallel zur Tagesarbeit.

Operativ wollen wir die Nähe zu Lesern, Partnern und Werbekunden beibehalten, möglichst sogar ausbauen. Das ist unsere wichtigste Qualität: Wir sind nah dran, mit allen Abteilungen. Diese menschliche Nähe plus "Netzwerken" möchten wir weiter kultivieren.Wir sind Dienstleister und leisten, was unsere Kunden brauchen. Was das angeht, sind wir fast so hungrig wie ein start-up :-)

Jan-Klaus Beckmann

Unser Jubiläums-Logo

 Eduard F. Beckmann mit ca. 20 Jahren

 Peter Frank Beckmann mit ca. 25 Jahren

 Jan-Klaus Beckmann mit ca. 30 Jahren

Mitarbeiter der Weihnachtskarte, ca. 2011 

 

Panini Landtechnik, 2013