Allein, allein
Natürlich setzen wir die Corona-Vorgaben von Anfang an, sehr penibel und teilweise darüber hinausgehend um. Dazu gehört, dass die meisten Mitarbeitenden vom Home-Office aus arbeiten. Dass diese Maßnahme nicht nur Vorteile hat, sondern je nach Persönlichkeit und räumlicher Situation sehr differenziert zu beurteilen ist, das hat sich mittlerweile herumgesprochen.
Perspektive umkehren
Der Autor dieser Zeilen sitzt aber nicht im Home-Office, sondern arbeitet meist im Büro. Auch das hat durchaus frustrierende Elemente. Während der Verlag "früher" ein lebendiger Ort war, an dem teils 20 Personen arbeiteten, diskutierten und sich austauschten, ist mittlerweile alles still. JedeR in einem eigenen Raum, keine gemeinsamen Pausen, das kurze Gespräch in der Küche hinter Masken auf ein Minimum beschränkt - das ist alles notwendig, aber auch anders und komisch. Und am komischsten ist es, wenn sich (wie meistens) nur drei, vier Personen im Gebäude aufhalten, ja geradezu verirren.
"Wo gestern noch Lärm und lustiger Tisch" (aus "Trutz, Blanke Hans", Detlev von Liliencron) schweigen nun Stille und Abstand um die Wette.
Wie gesagt: das ist notwendig und ok.
Aber gut ist was anderes.
Gut ist es erst, wenn die Pandemie weitgehend überwunden ist und wir privat wie beruflich wieder ein Stück (neue) Normalität zurückbekommen.